VORSPANN ZUM WELTFRAUENTAG    

Etwas später als in ihren und den so genan­nten gold­e­nen 20ern des ver­gan­genen Jahrhun­derts scheint das Gesicht aufgenom­men. Gefun­den habe ich die kolo­ri­erte Fotografie in der Frauen­strasse, aus­sortiert als Abfall auf der Frauen­strasse, dort gibt es keinen Gehsteig. 

War diese Frau zu Lebzeit­en jemals oben auf dem Remeishügel, dort den grandiosen Weit­blick gese­hen, sich gefreut daran, ich stell mir das so vor. 

Möchte ihr gern wenig­stens im Nach­hinein das Vergnü­gen ins Gesicht schreiben, lächel­nd, glück­lich atmend, nach dem steilen Auf­stieg sich umwen­dend mit dem Blick über die Stadt und darüber hin­aus schweifen.

Geboren ist sie wahrschein­lich auch in der Frauen­klinik am Mar­cus­platz, aufgestiegen aus den Niederun­gen der Frauen­strasse, der Nürn­berg­er Strasse, dem Hin­teren Graben und Vorderen Bach über die Garten­strasse und unter anderem dem Mit­tleren Kaulberg, dem Dom­grund, der Sutte, über die Matern und noch weit­er hinauf.

Wohl 1000 mal und noch mehr ist sie in Bam­berg so manchen Berg auf- und abgestiegen, gefahren, ger­an­nt oder spaziert. Vor­wiegend von West­en her, oft durch den Teufels­graben und durch so manche Hölle in die Obere und auch Untere Seel­gasse, Kroaten­gasse, übers Knöck­lein, in der Krött…

Sie hat ihren Platz gefun­den, in Bam­berg die Tage, die Leben­s­jahre verbracht. 

Hat sie sich getraut? …im All­t­ag sich s schön zu machen…ja zu sin­gen oder wenig­stens zu summen…zu tanzen…wippen…schaukeln bis zum Überschlag…laut zu lachen…weit zu blicken…golden zu malen…oder auch gelb färben…

Hier oben stelle ich sie mir vor und für alle sicht­bar aus, vor 100 Jahren und heute auch, schöngemacht und fein­tönig kolo­ri­ert, kann die Bam­berg­erin aus der Frauen­strasse jet­zt über die Stadt und noch weit­er blick­en, nachsin­nen, zuhören und die Zeit anhal­ten, die alte Uhr über der Tür zum run­den Zim­mer im Café Remeis tut das schon länger.

Begrüs­sungein­fach – jet­zt – machen

Das ist der Slo­gan der Tran­si­tion-Bewe­gung und der passt so gut für mein Vorhaben, den Start mit dieser Seite, auf der ich ein ganzes Kon­vo­lut an dem, was mit den Hän­den und diversen Mate­ri­alien pro­biert wer­den kann, etwas geord­net sicht­bar aus­bre­it­en will und dabei Inter­essierte ein­lade zum Mit­machen, weil es beson­ders beglück­end ist, zu teilen und weit­erzugeben. Inzwis­chen genau mein halbes Leben arbeite ich in der beru­flichen Bil­dung als Kun­sterzieherin. Bish­er habe ich neben­bei gemalt oder abge­bildet, das mag ich jet­zt herzeigen, Schau mal an!

aktuelle Ausstel­lung

VILLA REMEIS

An alle Café-Tan­ten und Onkels….Schwestern, Brüder, Nicht­en und Cousinen:
Dies ist eine Ein­ladung zum Schauen und Nach­denken über heute und gestern ganz oben über Bam­bergs Hügeln, auf dem mit dem schö­nen Aus­blick: Remeishügel. Ich habe ganz famil­iär und nicht nur zum Welt­frauen­tag im März meine Bilder und Natur­ob­jek­te um den Stifter Dr. Remeis ver­sam­melt, um ihn zu loben und sein Ver­mächt­nis an Bam­berg­erIn­nen zu preisen — denn Reden ist wenn schon nicht GOLD dann wenig­stens gelb. So gelb wie die Farbe, die in den Apfel­bäu­men am Hang schlum­mert, das ganze Jahr über, aus­gelöst im Regen­wass­er und gefärbt damit habe ich Sei­de und Papi­er. Schaut Euch das an, so gelb wie die Eier­likör­torte, so prachtvoll lässt sich in gold­en­em Mess­ing Zeit anhal­ten und Aus­blick ver­sus Ein­blick gewin­nen von dort oben aus.
In der Ausstel­lung geht es aber nicht nur ums Gelbe, das Far­bige chang­iert über Grün dur­chaus ins tief­blau und ver­schossene BLAUVerblichen braunäugig ist die Frau, deren Foto ich einst in der Frauen­strasse in Bam­berg fand, bes­timmt schon trotz Kolo­rierung. Ihr schrieb ich eine Lebens­geschichte auf den Leib und ins Gesicht.
Alles zusam­men hält das ROT vorder­gründig oder blutig her­aus­gekratzt aus den Baum­stamm­rinden. Verblichen sind Dr. Remeis und die Nacht­fal­terin im sil­ber­nen Rah­men, will sie sich post mor­tum befreien, nochmal abheben, eine Schwest­er­art der soge­nan­nten Haus­müt­terchen, (wie mir Biologe und Biolo­gin beim Kaf­fee erklären).
Alles Lebendi­ge strebt zum LICHT.

gese­hen